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Gipsputz als Innenputz auf Wänden verputzen

Gipsputz richtig verarbeiten

Du willst Innenwände verputzen und suchst nach einer verständlichen Schritt-für-Schritt-Anleitung? Hier erfährst du, wie du den Untergrund vorbereitest, Gipsputz richtig anmischst, gleichmäßig aufträgst – und wie du dabei glatte oder gefilzte Strukturen sauber hinbekommst. Ob Renovierung oder Neubau: Mit den richtigen Tipps gelingt dir der perfekte Innenputz. Ideal für Heimwerker wie dich!
Schwierigkeit
Mittel
Verarbeitungsdauer
ca. 10 – 15 Minuten pro m²

Deine Checkliste

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Werkzeug
  • Mörtelkübel / Mörteleimer
    • Mörtel, Beton und Spachtelmasse richtig anmischen

      Ein Mörtelkübel ist beim Anrühren von Putzen und Mörteln unverzichtbar. Für einen 25-kg-Sack eignet sich ein 65-Liter-Kübel – er bietet ausreichend Platz für eine saubere Durchmischung. Falls du zwei Säcke gleichzeitig anmischen möchtest, empfehlen wir einen 90-Liter-Kübel.

      Damit du mit dem Rührquirl eine homogene, klumpenfreie Mischung erhältst, ist ein runder Mörtelkübel besonders empfehlenswert.

    • Robust und langlebig – kranbare Mörtelkübel

      Neben den klassischen schwarzen Mörtelkübeln gibt es auch kranbare Varianten. Diese sind deutlich robuster und mit einer Metallaufnahme ausgestattet, sodass sie sicher an ein Krangehänge eingehängt werden können.

      Hergestellt aus frostbeständigem Kunststoff, sind sie deutlich stabiler als herkömmliche Kübel und halten selbst härtesten Baustellenbedingungen stand.

    • Mörteleimer / Baueimer – ideal für kleinere Mengen

      Wenn du kleinere Mengen wie beispielsweise Betonspachtel, Eckschienenmörtel oder ähnliches anmischen möchtest, reicht normalerweise ein handlicher Eimer mit einem Fassungsvermögen von bis zu 20 Litern aus.

      Dabei empfehlen wir dir unbedingt, einen speziellen Mörteleimer bzw. Baueimer zu verwenden. Diese sind robuster als herkömmliche Haushaltseimer und halten dem Anmischen mit einem elektrischen Rührgerät problemlos stand.

  • Kartätsche
    • Den frischen Putz eben abziehen – mit einer Kartätsche

      Nachdem du Grundputze mit der Putzmaschine oder der Kelle auf die Wand aufgetragen hast, ziehst du den frischen Putz mit einer Kartätsche glatt und eben ab. Je nach Größe der zu bearbeitenden Fläche verwendest du dazu Kartätschen in Längen von 120 bis 220 cm.

      Im Gegensatz zu Trapezprofilen schützt ein H-Profil (siehe Bild) deine Finger besser vor direktem Kontakt mit dem Putzmaterial, sodass diese sauber bleiben. Trotzdem empfehlen wir dir beim Verputzen dringend das Tragen von Schutzhandschuhen, da Kalk-, Kalkzement- und Zementputze stark alkalisch sind.

  • Sprühflasche / Pumpsprühflasche
    • Schnelles und rationelles Auftragen von Grundierungen

      Natürlich kannst du Grundierungen, Versiegelungen oder Reinigungsmittel klassisch mit Quast, Malerrolle oder Pinsel auftragen.

      Bei größeren Flächen ist eine Drucksprühflasche aber oft die schnellere und komfortablere Lösung. Achte bei der Auswahl darauf, dass sie ein gleichmäßiges Sprühbild erzeugt – so vermeidest du ungleichmäßige Verteilung.

      Selbst eine kompakte Variante reicht meist sogar für größere Flächen aus, da der Materialverbrauch pro Quadratmeter häufig gering ist. Außerdem ist ein Drucksprüher wesentlich handschonender als eine herkömmliche Pumpsprayflasche – ideal für längere Einsätze.

  • Elektrisches Rührwerk
  • Maurerkelle
  • Flächenspachtel
  • Glättkelle
  • Schwammbrett / Filzbrett
Produkte
Arbeitsschutz
  • Arbeitshose
  • Sicherheitsschuhe
  • Arbeitshandschuh
  • Staubabsaugung Kübel
    • Staubschutz auf der Baustelle – für deine Gesundheit

      Ob beim Schleifen, Abbrechen oder Anmischen von Mörtel – auf der Baustelle entsteht bei vielen Tätigkeiten feiner Staub, der sich schnell in der Raumluft verteilt.

      Vor allem Stäube aus quarzhaltigen Materialien, Gips, Zement, aber auch Latex- oder Ölfarben, Lacken und anderen Bauprodukten können bei langfristiger und hoher Belastung die Atemwege gefährden. Wer über Jahre regelmäßig solchen Stäuben ausgesetzt ist, setzt sich einem Gesundheitsrisiko aus. Staubschutzmasken mit der Schutzklasse FFP3 sind ein wirksamer Arbeitschutz

      Darüber hinaus empfiehlt die Berufsgenossenschaft dringend, geeignete Staubabsaugungen und sogenannte Bauentstauber einzusetzen – am besten kombiniert mit persönlicher Schutzausrüstung wie Atemmasken.

    • Collomix dust.EX – weniger Staub beim Anmischen

      Eine einfache, aber wirkungsvolle Lösung zur Reduzierung von Staub beim Anmischen von pulverförmigen Mörteln im Innenbereich ist der Collomix dust.EX. Dieses clevere Zubehör wird einfach an den Rand deines Mörteleimers gehängt und mit einem Nass- und Trockensauger verbunden.

      Wichtig: Starte den Sauger bereits vor dem Einfüllen des Trockenmaterials. Du wirst überrascht sein, wie effektiv dieser kleine Helfer die Staubbelastung in der Raumluft reduziert – für ein deutlich angenehmeres und gesünderes Arbeiten.

    • Nass- und Trockensauger – auf die Staubklasse kommt es an

      Industriesauger werden in drei Staubklassen eingeteilt – je nach Filterleistung und Einsatzbereich:

      Staubklasse L: Für unbedenkliche Stäube wie Hausstaub, Erde oder Kalk – ausreichend für einfache Arbeiten.

      Staubklasse M: Empfohlen für typische Baustellenstäube wie Gips, Zement, Beton, Spachtelmassen, Farben (z. B. Latex oder Öl) sowie Fliesenkleber.

      Auf der Baustelle entstehen bei vielen dieser Materialien bei der Verarbeitung, Schleifen oder Abbrucharbeiten Feinstaubkonzentrationen über dem Grenzwert von 0,1 mg/m³. In diesen Fällen solltest du auf einen leistungsstarken Sauger wie den Makita VC4210M mit Staubklasse M setzen.

  • Arbeitsschutzbrille

Wichtige Hinweise

Der Untergrund muss fest, tragfähig und frei von Schmutz und Staub sein. Die zu verputzende Fläche muss gleichmäßig ausgetrocknet sein. Betonflächen (max. Betonfeuchte 3 Gew.-%) und andere glatte, nicht saugfähige Untergründe mit einem geeigneten Haftvermittler, z. B. Baumit Betonkontakt, vorbehandeln. Besonders glatte Flächen vorher gut aufrauen. Filmbildende Trennmittel sind unbedingt zu entfernen.

Die Umgebungs- und Untergrundtemperatur darf während der Arbeiten +5 °C nicht unterschreiten bzw. + 30 °C nicht überschreiten. In den ersten Trocknungstagen ist die Fläche vor Frost zu schützen.

Durch die vielfältigen Baustellengegebenheiten können die von uns gezeigten Arbeitsschritte nicht alle Einzelfälle berücksichtigen. Sie zeigen den aktuellen Stand unserer Erfahrungen zum Zeitpunkt der Erstellung der Bilder und sind daher unverbindlich. Beachte in jedem Fall die aktuellen Technischen Unterlagen (z.B. Produktdatenblatt, Technische Zusatzinfo, etc.) zu den gezeigten Produkten.

 

Verarbeitungsanleitung

1 Gipsputz anrühren

Rühre den Gipshaftputz Rot mit Wasser in einem sauberen Mörtelkübel an. Angaben zu den benötigten Wassermengen findest du auf der Sackrückseite und im Produktdatenblatt. 
 

Gib dafür zuerst das kalte, saubere Wasser in einen sauberen Mörtelkübel, streu den Gipshaftputz Rot ein und lass ihn ca. 3 Minuten einsumpfen. Anschließend kannst du den Gipshaftputz mit einem elektrischen Rührwerk knötchenfrei anmischen.

2 Gipsputz in Laibung auftragen

Wir empfehlen dir mit den Fenster- und Türlaibungen zu beginnen. In den unhandlichen Ecken der Fensterlaibung kannst du den Putz auch mit einer Maurerkelle dünn auftragen.  

3 Gipsputz in Laibung glatt abziehen

Ziehe im Anschluss den frisch aufgetragenen Putz mit Hilfe einer Glättkelle kantenfrei ab.

4 Gipsputz auf die Wand auftragen

Dann kannst du den Gipshaftputz Rot auf die Wandfläche auftragen. Bei größeren Flächen solltest du dabei möglichst mit mehreren Personen arbeiten. 

5 Gipsputz glatt abziehen

Ziehe den aufgetragenen Putz im Anschluss mit einer Kartätsche ab.

6 Gipsputz vor dem Filzen anfeuchten

Nachdem der Putz beginnt abzubinden, feuchte den Putz nochmals leicht an. Verwende dafür zum Beispiel eine Drucksprühflasche.

7 Gipsputz abfilzen

Anschließend filzt du die Fläche und die Laibung mit einem Filzbrett komplett ab. Unserer Erfahrung nach ist die Filzscheibe mit orangenfarbenem Moosgummi für Gipsputze sehr gut geeignet.

 

Beim Einsatz von Schnellputzleisten bleiben die Kanten der Profile nach dem Filzen sichtbar. 

8 Gipsputz den letzten Schliff geben

Die Schnellputzleisten verschwinden nach dem abschließenden abspachteln der Wandfläche mit Baumit Innenspachtel oder Kalkin Innenspachtel Fix.

 

Natürlich kannst du den Gipsputz auch ohne Schnellputzleisten verarbeiten. Jedoch ist hierfür ein größeres, handwerkliches Geschick notwendig, um die Flächen lot- und fluchtgerecht herzustellen.