In unserem Beispiel zeigen wir die Verlegung von Drainagerohre und das Setzen einer Sickerbox an einer einseitig angeschütteten Gartenmauer im Garten- und Landschaftsbau. Mit diesen Maßnahmen soll aufstauendes Sickerwasser schneller abgeleitet werden, welches bei Starkregen durch einen Höhenversatz zum Nachbargrundstück entstehen könnte und die Gartenmauer dadurch vor Feuchteschäden schützen.
Der Schutz der Gartenmauer wird darüber hinaus durch eine Bauwerksabdichtung und den Einbau einer Noppenbahn komplettiert. Diese Ausführung ist geeignet für Bodenfeuchte und nicht drückendes Wasser.
Wir empfehlen die Beachtung der DIN 4095, welche bei Richtungswechsel der Dränleitung den Einbau eines Spül- und Kontrollschachts vorgibt.
Die Baugrube muss so tief ausgehoben werden, dass die Drainagerohre über die komplette Länge mindestens 10 cm dick mit Kies unterfüttert werden können.
Wichtige Hinweise
Durch die vielfältigen Baustellengegebenheiten können die von uns gezeigten Arbeitsschritte nicht alle Einzelfälle berücksichtigen. Sie zeigen den aktuellen Stand unserer Erfahrungen zum Zeitpunkt der Erstellung der Bilder und sind daher unverbindlich. Beachte in jedem Fall die Vorgaben des Herstellers der eingesetzten Produkte und Werkzeuge.
Drainagerohre werden in Kies / Filterkies verlegt. Um ein Verschlämmen der Kiesschicht und der Drainageleitung zu verhindern, verlegst du zuerst ein Drainagevlies.
Verlege die Drainagevlies so, dass es mindestens 20 cm hoch auf dem Mauerwerk bzw. der Seitenfläche des Fundaments aufliegt.
Beachte beim Zuschneiden der Länge des Vlieses, dass das Drainagerohr seitlich und unterhalb mind. 10 cm in Kies, sowie oberhalb der Leitung mit mindestens 20 cm in Kies eingebettet liegt.
In unserem Beispiel sichern wir die Lage des Drainagevlieses mit langen Nägeln während der Bauphase an der Baugrubenwandung.
Verwende nur Drainagevlies, welches durch den Hersteller einen Nachweis der mechanischen und hydraulischen Filterstabilität erbringt.
In der Praxis ist es unserer Ansicht nach einfacher das Kiesbett bereits jetzt annähernd in dem benötigten Gefälle von mind. 0,5% abzuziehen. Dies erleichtert das nachträgliche Verlegen der Drainmagerohre.
Auf unserer Baustelle haben wir im Anschluss die Gartenmauer gesetzt und die Noppenbahn verlegt. Dabei haben wir darauf geachtet, dass die Noppenbahn auf dem Kiesbett aufliegt.
Jetzt kannst du mit dem Verlegen der Drainagerohre beginnen. Achte darauf, dass Rohr so zu verlegen, dass anschließend beidseitig mindestens 10 cm Kies eingebaut werden kann.
Die Drainagerohre müssen mit einem Gefälle von mindestens 0,5% verlegt werden, wir empfehlen ein Gefälle von 2%, insoweit dies an dem Projekt umsetzbar ist.
Für 45° und 90° Ecken, gibt es von diversen Herstellern Winkelstücke. Die Drainagerohre werden nur stumpf bis zum Anschlag in die Winkelstücke eingeschoben.
Wie auch beim Verbinden von einzelnen Rohren fixieren Greifhaken die Rohre untereinander bzw. mit den Passstücken.
Die Drainagerohre bestehen aus Kunststoff und können einfach mit einem scharfen Cuttermesser oder einer Eisensäge gekürzt werden.
Der Abschluss eines Drainagerohr wird mit einem zur Größe des Drainagerohrs passenden Verschlusstopfens verschlossen.
Ist das Drainagerohr komplett verlegt und das im Gefälle ausgerichtet, kannst du das Rohr mit Kies komplett einbetten.
Wie bereits beschrieben, muss das Rohr zu beiden Seiten mit 10 cm Kies eingebettet und oberhalb mit mindestens 20 cm Kies überdeckt werden.
Nachdem du die Grube mit dem benötigten Kies befüllt hast, kannst du das Drainagevlies auf das Kiesaufbett auflegen. Dabei soll der Kies komplett mit dem Vlies ummantelt sein und das Vlies mind. 15 cm auf der Wand aufliegen.
Als letzten Schritt verfüllst du die Grube mit Aushubmaterial. Wir empfehlen in den Einbau in Lagen von 25 bis 35 cm. Diese dann im Garten- und Landschaftsbau durch Stampfen verdichten, bevor du die nächste Lage einbringst.
Hebe zum Einbau der Sickerbox eine Baugrube aus. Die Grube muss seitlich und unterhalb mindestens 10 cm größer sein als die eingesetzte Sickerbox.
Als Standorte für die Sickerbox kommen nur wasserdurchlässige Flächen in Frage. Ein bindiger Boden, ohne ausreichende Versickerungseigenschaften ist nicht geeignet.
Als Unterbau für die Sickerbox baust du mindestens 8-10 cm gewaschenen Kies 8/16 in die vorbereitete Grube ein.
Berücksichtige dabei die Position bzw. Höhe des Drainagerohrs und der Rohreinführung in die Sickerbox.
Ziehe den das Kiesbett mit einer Wasserwaage eben ab. Die Sickerbox wird in Waage gesetzt mit max. 1% Gefälle.
Mit einer Stichsäge sägst du die Rohrdurchführung aus einer Seitenwand der Sickerbox aus.
Bei der Sickerbox GRAF EcoBloc sind die üblichen Rohrdurchmesser in der Seitenwand bereits vorbereitet. Das erleichtert das Aussägen deutlich.
Je nach Sickerbox musst du die Teile der Box noch zusammenstecken bis alle Teile fest ineinander einrasten.
Der EcoBloc von GRAF wird bewusst in Einzelteilen geliefert, da nur auf diesem Wege eine extrem platzsparende Versendung ermöglicht wird.
Die Sickerbox muss vollständig in Drainagevlies eingeschlagen werden. Üblicherweise wird das Vlies dabei in der Grube ausgelegt und dann die Boxen aufgestellt.
Wenn du nur eine Einzelbox aufstellst, kannst du auch die Sickerbox bereits vor dem Aufbau in das Vlies einschlagen.
Schneide das Drainagevlies im Bereich der Rohrdurchführung ein, damit du hier das Rohr einfacher einführen kannst.
Anschließend setzt du die Sickerbox auf das vorbereitete Kiesbett, führst das Drainagerohr in die vorbereitete Öffnung ein und prüfst nochmals mit einer Wasserwaage die korrekte Ausrichtung der Box.
Anschließend kannst du die Baugrube mit Kies verfüllen. Die Sickerbox sollte mind. mit 20 cm Kies überdeckt werden.