Alle Arbeiten sollten nur bei Temperaturen zwischen 5 °C und 30 °C ausgeführt werden. Der Untergrund muss eben, frei von Spachtelgraten und Kanten, trocken, staub-, und frei von haftungsmindernden Beschichtungen sein.
Als Untergrund eignen sich neu aufgebrachte und durchgetrocknete Unterputze, wie Kalkzement oder Zementputze, die eben aufgeraut (rabotiert) und abgebunden sind. Kalkputze müssen vom Hersteller für die Aufnahme vom Dekorputzen freigegeben sein. Der Baumit Kalkputz RK 39 ist freigegeben.
Geeignet als weitere Untergründe sind Armierungsputze wie z. B. der Fassaden- und Sanierungsspachtel auf tragfähigen Altputzen, oder auch Armierungsspachtel auf Dämmfassaden oder geeignete und freigegebenen Bauplatten. Achte beim Einsatz auf Wärmedämm-Verbundsystemen auf die Produktfreigabe in der bauaufsichtlichen Zulassung.
Auf die vorgenannten Untergründe ist als Vorbereitung Baumit Universalgrundierung für einen besseren Saugausgleich einmal satt vorzustreichen.
Durch die vielfältigen Baustellengegebenheiten können die von uns gezeigten Arbeitsschritte nicht alle Einzelfälle berücksichtigen. Sie zeigen den aktuellen Stand unserer Erfahrungen zum Zeitpunkt der Erstellung der Bilder und sind daher unverbindlich.
Bevor du mit dem Verarbeiten des Strukturputzes beginnst, schütze angrenzende und nicht zu beschichtende Flächen oder Bauteile vor Verschmutzung. Klebe und decke die betreffenden Flächen dafür z. B. mit einer Baufolie, und einem geeigneten Klebeband (Putzerklebeband) und Folie ab.
Öffne den Eimer und mische den Strukturputz am besten mit einem elektrischen Rührwerk einmal gründlich auf. Alternativ kannst du auch eine Maurerkelle zum Durchmischen verwenden. Wichtig ist, den kompletten Eimerinhalt aufzumischen, also bis runter zum Boden.
Baumit Strukturputze im Eimer sind verarbeitungsfertig und müssen in der Regel nicht mit Wasser verdünnt werden.
Stelle dir einen Eimer mit Wasser bereit, in dem du den Quirl des elektrischen Rührwerks nach dem Anmischen gleich vorreinigen kannst. Das erleichtert dir die spätere Reinigung der Werkzeuge von angetrockneten Putzresten.
Arbeite beim Auftragen des Strukturputzes von oben nach unten. So kann herabfallendes Material, die eventuell darunter liegende, bereits fertige Putzfläche nicht beschädigen.
Zu bearbeitende Flächen bis ca. 2,5 m Höhe, kannst du noch gut von der Leiter, besser jedoch auf einem kleinen Arbeitsgerüst, aus verputzen. Für größere Fassadenflächen, beispielsweise über mehrere Gerüstlagen, brauchst du mehrere Arbeitskräfte und ein sicheres Arbeitsgerüst.
Auf unserer Beispielfassade tragen wir umgehend weiteren Strukturputz auf. Immer in Streifen mit einer Breite von etwa 80 bis 100 cm. So solltest du ausreichend Zeit zum Strukturieren der aufgetragenen Putzfläche haben. Ziehe den Silikatputz oder Silikonharzputz mit leichtem Druck in Kornstärke auf.
Sofort nach dem Auftragen des Dekorputzes beginnst du mit dem Strukturieren des frischen Putzes. Beginnend von oben nach unten, scheibst du die Oberfläche mit einem Kunststoffreibebrett in kreisenden Bewegungen ab. Dabei stellt sich das gebrochene Korn der Kratzstruktur auf und ergibt die gewünschte gleichmäßige Putzstruktur.
Beim Abscheiben (strukturieren) bleiben Bindemittelreste an dem Reibebrett hängen. Durch regelmäßiges Abstreifen der Bindemittel an einer Glättkelle verhinderst du später sichtbare Schlieren auf der fertigen Oberfläche.
Schmiert der Strukturputz und du bekommst keine Struktur in den Dekorputz ist der Putz sehr wahrscheinlich noch zu dick aufgetragen. Ziehen dann nochmals den frischen Putz mit der Glättkelle ab. Diesen abgetragenen, noch frischen Putz kannst du in den Materialeimer zurückgeben und später wieder verwenden.
Hast du den ersten Abschnitt fertig strukturiert, ziehst du daneben gleich den nächsten Streifen Dekorputz auf, um die Fassadenfläche weiter zu komplettieren. Um eine ansatzlose Putzfläche zu erzielen hast du je nach Witterung (Temperatur, Wind) etwa 15 bis 30 Minuten Zeit, um die vorher aufgetragene, bereits strukturierte Fläche mit dem angrenzenden Putzstreifen ineinander zu verreiben.
Aus diesem Grund muss eine Fassadenfläche ohne Pause fertig aufgezogen, und strukturiert werden. Damit wird sicher auch klar, warum mehrere Arbeitskräfte bei der Verarbeitung von Dekorputz sinnvoll sind. Als Einzelperson ist es in der Praxis kaum möglich ohne sichtbare Übergänge in der Putzstruktur über zwei Gerüstlagen zu putzen.