Fußbodenheizung in Ausgleichsmasse verlegen
In dieser Anleitung zeigen wir dir die wichtigsten Schritte zum Einbau einer dünnschichtigen Fußbodenheizung am Beispiel der Uponor Minitec – vom Vorbereiten des Untergrunds über das Verlegen der Heizungsrohre bis zum Einbau der Ausgleichsmasse.
- Schwierigkeit
- Mittel
- Verarbeitungsdauer
- ca. 30 bis 40 Minuten pro m²
Deine Checkliste
Wichtige Hinweise
Auf unserer Musterbaustelle verlegen wir das System auf einem Holzboden. Verwende ausschließlich Spanplatten vom Typ P4 – P5 (tragend) oder P6 – P7 (tragend-hochbelastbar). Bei OSB-Platten sind nur die Plattentypen OSB/2 bis OSB/4 geeignet. Die grundlegenden Arbeitsschritte sind jedoch auch auf einem Betonfußboden gültig. Beachte dazu die Hinweise zur passenden Untergrundvorbereitung.
Durch die vielfältigen Baustellengegebenheiten können die von uns gezeigten Arbeitsschritte nicht alle Einzelfälle berücksichtigen. Sie zeigen den aktuellen Stand unserer Erfahrungen zum Zeitpunkt der Erstellung der Bilder und sind daher unverbindlich. Beachte auf jeden Fall die Vorgaben des Herstellers der eingesetzten Produkte und Werkzeuge.
Verarbeitungsanleitung
Reinige den vorbereiteten Untergrund gründlich von Staub, Schmutz und anderen losen oder haftungsmindernden Rückständen.
Prüfe danach die Ebenheit des Untergrunds. Am einfachsten geht das mit einem Baulaser – damit siehst du Unebenheiten sofort.
Alternativ kannst du auch eine lange Wasserwaage mit mindestens 1,8 m Länge verwenden.
Ein Messkeil hilft dir beim genauen Ausmessen der Höhenunterschiede. Liegt die Unebenheit über 5 mm, solltest du den Untergrund zuerst mit einer zusätzlichen Lage Ausgleichsmasse egalisieren, bevor du die Fußbodenheizung verlegst.
Warum ist das wichtig? Verlegst du die Heizung auf unebenen Untergrund und egalisierst dann mit Ausgleichsmasse, entstehen unterschiedlich dicke Schichten über den Heizrohren (z. B. 5 mm an einer Stelle, 30 mm an einer anderen). Das führt zu Temperaturunterschieden auf dem Boden.
Dichte alle offenen Stoßfugen der Holzspanplatten mit easy Montagekleber EVO ab. Das verhindert später, dass die flüssige Ausgleichsmasse durch die Fugen abläuft.
Ziehe den frischen easy Montagekleber EVO mit einer Malerspachtel oder Japanspachtel oberflächenbündig ab. Rückstände des Klebers entfernst du am besten sofort.
Auch alle Stoßbereiche zu angrenzenden Wänden dichtest du mit dem easy Montagekleber EVO ab. So kann die Ausgleichsmasse nicht unkontrolliert abfließen und später mögliche Schäden verursachen.
Trocknungszeit beachten: Warte nach dem Abdichten mindestens 1 Stunde, bevor du mit dem nächsten Schritt weitermachst.
Grundiere nun die komplette Fläche mit Baumit Supergrund.
Für kleinere Flächen ist ein Flachpinsel oder ein kleiner Farbroller ausreichend. Bei größeren Flächen arbeitest du deutlich schneller mit einer Farbwalze (10 – 12 mm Flor) und Teleskopstiel.
Die Trocknungszeit beträgt mindestens 1 Stunde.
An allen aufgehenden Bauteilen von Wänden und Pfeilern muss die spätere Ausgleichsmasse mit einem Randdämmstreifen entkoppelt werden. Das verhindert Rissbildung durch Spannungen. Am schnellsten und einfachsten verarbeitest du selbstklebende Randdämmstreifen mit 5 – 8 mm Dicke.
Hinweis: Randdämmstreifen mit einer einfachen Folienfahne sind nicht für den Einsatz mit Ausgleichsmassen empfehlenswert. Es kann zu Ablösungen oder Rissbildung auf der Folie kommen.
Achte darauf, den Randstreifen möglichst bündig in Innenecken zu verlegen.
Der Randdämmstreifen muss mindestens so hoch sein wie die spätere Ausgleichsmasse. In der Praxis überbrückst du am besten gleich die komplette Aufbauhöhe inklusive Bodenbelag – das spart dir Arbeit beim späteren Verlegen von Parkett oder Laminat.
Jetzt beginnst du mit dem Verlegen der Fußbodenheizung. Halte dich dabei an die Verlege-Hinweise des Herstellers.
In unserem Beispiel verwenden wir die Uponor Minitec. Bei diesem System werden die Heizungsrohre in selbstklebenden Folienelementen verlegt.
Achtung: Richte das erste Folienelement exakt aus. Die hohe Haftkraft macht eine spätere Korrektur unmöglich. Halte zu den angrenzenden Wänden einen Abstand von 5 cm ein.
Die Uponor Folienelemente musst du nicht im Versatz verlegen. Du kannst sie Reihe für Reihe aneinanderfügen. Abgeschnittene Reststücke verwendest du einfach in der nächsten Reihe weiter – das spart Material.
An zwei Seiten jedes Folienelements findest du Dreiecksnoppen und eingestanzte Lochungen. Diese sorgen für einen optimalen Verbund zwischen den einzelnen Elementen.
Verlege die Elemente ohne Zugspannung.
Verlege die Heizrohre mit maximal 10 cm Abstand in die Folienelemente. Die Noppen halten die Rohre sicher in Position und erleichtern dir die Arbeit.
Tipp: Mit der Uponor Abrollvorrichtung schaffst du die Verlegung auch allein. Ohne dieses Hilfsmittel brauchst du eine zweite Pereson als Helfer.
Knicke nicht das Heizrohr – das behindert oder blockiert den Wasserdurchfluss. Falls du enge Radien verlegen musst, kannst du das Uponor Heizrohr mit einer Heißluftpistole auf maximal 136 °C erwärmen. Dann lässt es sich leichter biegen.
Alle Bewegungsfugen und Dehnfugen aus dem Untergrund musst du in die Ausgleichsmasse übernehmen. Dafür verwendest du das Uponor Bewegungsfugenprofil.
Wo Heizungsrohre diese Fugen im Untergrund kreuzen, entkoppelst du sie zuerst mit Uponor Schaumstoffmanschetten.
Schneide dann das Profil auf die benötigte Länge zu und schneide von unten die Aussparungen für die Heizungsrohre in das Profil ein.
Das T-förmige Profil hat einen selbstklebenden Fuß – so kannst du es einfach auf dem Untergrund aufkleben und andrücken.
Weitere Arbeitsschritte, wie z. B. das hydraulische Anschließen der Heizung, die Auslegung der Heizkreise oder Dichtigkeits- und Betriebsdruckprüfung, sind nicht Bestandteil dieser Anleitung.
Der Heizungsbauer oder die Fachberatung von Uponor helfen gerne weiter.
Zu beachten: Vor dem Einbau der Ausgleichsmasse muss das Heizsystem auf Dichtigkeit geprüft sein. Während des Einbaus der Ausgleichsmasse sind alle Heizkreise unter Betriebsdruck zu halten.
Gib zuerst sauberes Wasser in einen Mörteleimer. Mörteleimer speziell für Ausgleichsmassen haben durch ihren Griff und ihre Form Vorteile beim späteren Ausgießen. Leere anschließend die pulvrige Ausgleichsmasse ins Wasser.
Da du normalerweise im Innenbereich arbeitest, ist eine Staubabsaugung, wie z. B. Collomix dust.EX, sehr empfehlenswert. Du hängst sie einfach am Rand des Eimers ein und schließt sie an einen Industriesauger (mindestens Klasse M) an.
Mische mit einem elektrischen Rührwerk das Material gründlich durch. Spezielle Rührstäbe wie der Collomix DLX helfen dir, schnell und sicher ein homogenes, klumpenfreies Mischergebnis zu erzielen
Streife anschließend die an der Eimerwand haftende Ausgleichsmasse mit einer Maurerkelle ab und rühre das Material nochmals auf.
Die frisch angemischte Ausgleichsmasse braucht eine Reifezeit von ca. 5 Minuten, währenddessen kannst du eine Blasenbildung im Eimer beobachten.
Um die Reifezeit optimal zu nutzen und gleichzeitig einen schnellen Einbau zu gewährleisten, mischst du gleich mehrere Eimer Material an.
In diesem Beispiel bauen wir 20 – 22 mm dick Ausgleichsmasse ein. Deshalb mischen wir 5 Eimer gleichzeitig an.
Nach Ablauf der Reifezeit rührst du die Ausgleichsmasse nochmals gründlich auf und beginnst umgehend mit der Verarbeitung. (Mischzeit: mind. 40 Sekunden mit langsam laufender Drehzahl)
Verteile die frische Ausgleichsmasse auf der vorbereiteten Fläche. Beginne in der am weitesten von der Ausgangstür entfernten Ecke des Raums.
Die Ausgleichsmasse benötigt eine Mindestüberdeckung von 5 mm über der Fußbodenheizung.
Ausgeleerte Eimer kannst du umgekehrt auf die zu beschichtende Fläche stellen – so läuft das Restmaterial noch aus.
Mit einem Rakel kannst du die frisch eingebrachte Ausgleichsmasse bei Bedarf gleichmäßig verteilen und in schwer zugängliche Bereiche lenken.
Entlüfte die frische Masse direkt nach dem Einbringen mit einer Stachelwalze bzw. Igelwalze. Dabei entfernst du Lufteinschlüsse in der Oberfläche und nivellierst gleichzeitig die Ausgleichsmasse.
Prüfe dabei regelmäßig die erforderliche Mindesteinbauhöhe über der Fußbodenheizung mit einem Meterstab.
Achte beim Einbau darauf, dass die Hohlkammern der Uponor Folienelemente vollständig mit Ausgleichsmasse verfüllt sind. Nur so wird eine gleichmäßige Wärmeübertragung gewährleistet.
Bei höheren Einbaudicken oder größeren zusammenhängenden Flächen brauchst du unbedingt genügend Personen zum Helfen.
Auf unserer Musterbaustelle mit 20 m² und einer Einbauhöhe von 22 mm sind 3 Handwerker sinnvoll. So lassen sich das zügige Anmischen, der Transport zum Einbauort und das schnelle Verteilen und Entlüften der Ausgleichsmasse sehr gut umsetzen.